7000 Jahre Buxus


Die ältesten bekannten Heckendarstellungen finden sich schon auf den Wänden ägyptischer Gräber
des Alten Reiches. Die dort abgebildeten Pflanzen sind nicht alle zu bestimmen, es ist in den Texten jedoch die Rede von der magischen Bedeutung des Buxus, aus dessen Holz die Ägypter Flöten herstellten.

Die Bibel stellt Zedern, Akazien, Myrten, Ölbäume, Zypressen und Buchsbaum, die in der Wüste wachsen sollen, nebeneinander. (Offenbarung Jesaja 41;19)

Schnittformen gibt es schon sehr lange. Man findet sie abgebildet in mittelalterlichen Malereien, sowohl im Topf als im Garten ausgepflanzt.

Diese "Ars topiaria" ist sehr alt. Die Römer liebten abgebildete Pflanzen auf ihren Wänden um den Effekt des „Trompe-oeil" zu bewirken. Ihre Zimmer sahen dadurch viel geräumiger aus. Der Ursprung des Wortes „Topiaria " = künstliche Pflanzen geht auf diese Malerei zurück. Das Schneiden von Pflanzen zur Hecke ist eigentlich schon „Ars topiaria". Wir verstehen meist unter Topiary einfache, mathematische Formen wie Kugel, Kegel oder (hauptsächlich ein holländisches, angelsächsisches und italienisches Phänomen) liebevoll, liebenswert und phantasiereich aufgebaute und geschnittene Formen wie Vögel, Bären, Hunde und andere „Bizarrerien" von Buchs, Eibe, Lorbeer und anderen.

Viele vorchristliche, heidnisch-germanische Frühlings-bräuche sind bei der Christianisierung übernommen worden. Das bekannteste Beispiel dafür dürfte das Osterei sein. Damit verbunden trat der immergrüne Buchsbaum als Schmuckpflanze mit Lebenssymbolik in Mitteleuropa zuerst bei den heidnischen Germanen auf und wurde problemlos „umgewidmet“ zur christlichen Osterpalme. In der katholischen Kirche findet Buchsbaum zu Palmsonntag großen Zuspruch. Sein immergrüner Charakter soll den ewigen Bund zwischen Gott und den Gläubigen symbolisieren. Der Farbe grün kommt dabei eine starke symbolische Bedeutung zu.

Starke vorchristliche Züge haben diese Bräuche noch in ländlichen Ortschaften des schwäbischen und fränkischen Raumes. Die dortigen Osterpalmen, Musterbeispiele für volkstümliches Formbinden, sind mit Buchsbaum oder auch anderen immergrünen Zweigen gebunden und oft mit mehreren, übereinander quirlig angeordneten Bögen mit ausgeblasenen und bemalten Eiern verziert.


Fast 2000 Jahre später ist der Buxus noch immer das Sinnbild christlicher Osterfrömmigkeit.